Halten Sie sich für schüchtern?
Glauben Sie, der geborene Loser zu sein?
Meinen Sie nur dann etwas wert zu sein, wenn Sie auch sehr viel leisten?
Sehen Sie sich grundsätzlich vom Pech verfolgt?
Ist das wirklich die Wahrheit?
Oder ist es immer wieder unsere subjektiv erzählt Geschichte, die uns gefangen hält und unser Leben prägt?
Perspektivenwechsel ermöglicht es, unsere Lebensgeschichte neu zu bewerten und sie vorzugsweise ins Positive zu rücken.
Wir leben von unserer Lebensgeschichte, unserem sogenannten Drehbuch, das vor allem in der Zeit der frühen Kindheit und Jugend geschrieben wurde. Geschichten über Episoden unseres Lebens, immer wieder erzählt durch die subjektive Brille der Eltern, der Verwandten oder anderer Personen.
Immer und immer wieder von uns gehört, immer wieder in unserem Inneren präsent, werden diese Geschichten zu unserer eigenen Story und bilden die Grundlage, die Komplexität unseres Daseins zu verstehen, zu ordnen und einen Sinn darin zu finden. Unsere erzählte Lebensgeschichte ist immer subjektiv. Sie gibt den emotionalen Ton an und prägt unser Leben, ohne dass wir es bemerken.
Wenn wir besondere Herausforderungen zu bewältigen haben oder wichtige Entscheidungen treffen müssen, ziehen wir unsere Geschichte heran, befragen wir sie und suchen nach Hinweisen, wie wir Probleme meistern könnten. Wenn sie uns erzählt, dass wir wichtige Entscheidungen eher meiden, dann tun wir das auch. Wenn sie uns erzählt, dass wir ein Verlierer sind, dann verhalten wir uns auch so, dass wir es auch tatsächlich sind. Wir identifizieren uns mit unserer eigenen Geschichte und unglücklicherweise hängen unsere Erinnerungen eher an negativen Ereignissen.
Ich bin eben schüchtern. Ich bin es sowieso nicht wert. Ich bleibe eh allein.
Wir sind im Netz unserer Lebensgeschichte tief eingebunden, nehmen es als gegeben hin und lassen uns nicht den Raum, die Frage zu stellen, ist unsere Lebensgeschichte wirklich die ganze Wahrheit oder gibt es nicht auch noch eine andere Version?
Natürlich ist unsere Lebensgeschichte nicht vollständig erfunden und entspricht nicht ausschließlich unserer Fantasie, nur ist es auch ratsam und heilsam, die eigene Geschichte kritisch zu betrachten und zu schauen, welche andere Facetten könnte meine Story noch enthalten?
Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte wurden Techniken entwickelt, die es uns ermöglichen, unsere Geschichte zu umschreiben, sie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, ihr einen anderen Dreh zu geben, um negativ prägende Ereignisse in möglichst lehrreiche und heilsame zu verwandeln.
Mit der Technik der Neuroimagination ist es u.a. möglich, den Negativ-Episoden eine Wendung zum Positiven zu geben. Imaginationsarbeit, in der Positives neu verankert wird, ermöglicht, sich von Prägungen zu lösen um so der vertrauten und dennoch schmerzvollen Abwärtsspirale zu entrinnen.